stockjack

Unsere Top Picks der Woche

Das Jahr 2022 hat für Börsenspekulanten schon so einiges bereitgehalten. Sowohl Standard & Poor’s 500 als auch der NASDAQ und der Dow-Jones-Index haben Jahrestiefststände durchschritten, sich davon erholt, und Tradern Hoffnung auf die eine oder andere kleine Rallye gemacht. Der DAX hat ebenfalls einige Kapriolen hinter sich gebracht, zumindest in dem Sinne, als er im ersten Halbjahr schon tiefer stand als der Tiefststand von 2021, und höher als der Höchststand vom letzten Jahr. Was die Dynamik der Märkte betrifft, scheint der Acker bereitet für fette und schnelle Profite.

Trader-Idylle

Abbildung 1: Die Rallye lässt noch auf sich warten

Einzig stört in dieser Trader-Idylle der Umstand, dass noch keine dieser Bewegungen wirklich genug Fleisch am Knochen hatte, um die Tür für den großen Coup zu öffnen.

Völlig ungeachtet der für den Markt ohnehin typischen Bewegungen hielt der Globus in den letzten Monaten und Jahren noch einige weitere Schmankerl bereit. War da nicht etwas mit einer Erkältungskrankheit, die der Welt den Atem stocken ließ? Das Wortspiel war kein Zufall. Haben nicht Regierungen weltweit in völlig überzogener Hysterie Maßnahmen verhängt, von denen sie sich heute wünschen, sie hätten nie damit begonnen?

Rückblickend ist es schwierig, anders als mit Sarkasmus auf die weltweiten Entwicklungen zu reagieren, die nicht nur über uns hereingebrochen sind, sondern in nicht wenigen Ländern dieser Erde noch die nächsten Monate – oder vielleicht sogar Jahre – in ihrem Zustand des Hereinbrechens verharren werden. Dabei darf jedoch zu keiner Sekunde vergessen werden, dass die Atemwegserkrankung neben einigem politischen Durcheinander auch zahlreiche Todesopfer gefordert hat, die ein großes Heer an Trauernden hinterlassen haben, und die auf keinen Fall in irgendeiner Weise despektierlich abgehandelt werden sollen.

In unserem Newsletter werden ungeniert Möglichkeiten und Gefahren angesprochen, und eine Bewertung des Aktienmarktes in Bullen und Bären ist schwer möglich, ohne diesen nun schon zwei Jahre andauernden Ausnahmezustand mit ins Kalkül zu nehmen. Auf der einen Seite stehen die Wirtschaftszweige, die durch Maßnahmen wie Lockdown und Kontaktverbote nachhaltig geschädigt wurden – auf der anderen Seite gibt es, wie immer, bei jedem Tumult auch Gewinnler, denen die unvorhersehbaren Bewegungen der globalen Märkte einfach in die Karten spielten, selbst wenn es sich am Ende meist nur als reines Dusel herausstellte.

Plötzlich, und ohne dass jemand damit gerechnet hätte, ist am östlichen Rand Europas zu allem Überfluss noch ein real existierender Krieg ausgebrochen. Dabei reichen die Etiketten, die man diesen Geschehnissen anheftet, von Militäroperation über Invasion bis zum Völkermord. Doch genau wie bei Pandemien, gilt für die grausamsten Gemetzel, die ein Kriegsschauplatz zu bieten hat, dass irgendwer auch immer davon profitiert. Die entsprechenden Branchen befinden sich – für niemanden überraschend – wirtschaftlich im Aufschwung. Und es muss noch einmal deutlich gesagt sein: Jedes menschliche Leben ist heilig und verdient es, bewahrt zu werden. Damit ist jeder und jede einzelne, der oder die in diesem Konflikt das Leben lassen musste, unsinnig und überflüssig. Dies mit Spekulationsgewinnen aufzurechnen, wäre in jedem Fall zutiefst fragwürdig.

Die Märkte sind also in Bewegung – und neben diesen gängigen Bewegungen, die im Großen und Ganzen recht gut verstanden sind, und den unabwägbaren globalen Veränderungen, die im Gegensatz dazu eher ohne Vorwarnung auf die Börsianer hereinbrechen, existiert noch eine dritte Größe, die bei unseren Börsentipps immer eine Rolle spielen wird. Schließlich sind Millionen innovativer Unternehmen weltweit auf der Suche nach der Killer-Applikation, nach der Erfindung, um alle Erfindungen zum Ende zu bringen, nach dem Einfall, nach dem nichts mehr wie vorher sein wird.

Kommen Unternehmen mit diesen Entwicklungen an den Markt, ist die Bewegung vorprogrammiert. Jeff Bezos hat die Art und Weise, mit der wir über Einkäufe entscheiden, von Grund auf verändert. Elon Musk hat die Herangehensweise an die individuelle Fortbewegung revolutioniert, und nebenbei auch der Weltraumfahrt ein neues Gesicht verpasst. Natürlich sind dies Jahrhundertentwicklungen, wenngleich sie allesamt im gleichen Jahrhundert stattgefunden haben – und es wäre grundfalsch, zu glauben, dass nur solch bahnbrechende Innovationen den Markt nachhaltig verändern können. Doch diejenigen Entwicklungen, die unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung entlangsegeln, weil sie nicht die Naturgewalt von Tesla, Amazon und Space-X besitzen, können durchaus die Kraftverhältnisse verschieben.

Gleich vorweg: Das bereits mehr als zur Hälfte verstrichene Jahr 2022 konnte uns bis dato noch keine Killer-App präsentieren. Einen Überflieger, der seinen Wert auf Innovation und Marktmacht aufbaut, können wir nicht vermelden. An manchen Stellen blitzen Sprünge bei gängigen Entwicklungen durch, so zum Beispiel bei der Elektromobilität. Angeheizt allerdings von reichhaltigen staatlichen Subventionen oder Steuererleichterungen, dürfen diejenigen Autohersteller, die sich im E-Bereich hervortun, mit einiger Bewegung nach oben rechnen. Ford in USA (F, NYSE) wird derzeit als unterbewertet gehandelt, desgleichen gilt für Volkswagen (VWAGY). VW of America hat zudem eine Partnerschaft mit dem Start-Up Redwood Materials aus dem US-Bundesstaat Nevada begonnen, die sich auf Verfahren zur Rückgewinnung wertvoller Materialien aus ausgedienten Batterien spezialisiert haben.

In einem unserer jüngeren Blogbeiträgen haben wir schon empfohlen, die Augen und Ohren offenzuhalten, um bereit zu sein, wenn solche Unternehmen auf dem Radar erscheinen.

Abbildung 2: Die Aussicht auf Rendite darf nicht den Blick auf sinnvolle Investitionen trüben

Dennoch bleibt im Augenblick nur ein Szenario im Blick, das wirkliche Gewinne verspricht. Wie eingangs erwähnt, sind die derzeitig wichtigsten Themen, die nahezu ausschließlich von politischen Erwägungen bestimmt werden, die Gefechte in der Ukraine und die auslaufende Pandemie. Es ist daher also sicherlich keine Überraschung, wenn wir einen kleinen Blick auf den großen Bereich der Pharmaindustrie werfen.

Dass Pharma-Großunternehmen – allen voran diejenigen, die in den letzten zwei Jahren Impfstoffe herausgebracht haben – mächtige Umsätze gemacht haben, ist kein Geheimnis. Wenn ein Land allerdings auf der einen Seite die Verabreichung dieser Injektionen zur Pflicht macht, auf der anderen Seite von Steuergeldern finanziert diese Stoffe kauft, um sie unter das Volk zu verteilen, dann bedeutet das für die Hersteller die Lizenz zum Gelddrucken. Sind deren Aktien also unaufhaltsam in die Höhe geschossen? Sie sind es nicht, wie wir heute wissen. Die große Menge der Anleger besitzt nun einmal, zusammengenommen, eine beachtliche Schwarmintelligenz. Dies äußert sich im Verhalten, wenn es um Investitionen geht.

Ein Titel, der durch staatliche Alimentierung aufrechterhalten wird, hat zwar über kurze Zeit gesicherte Gewinnaussichten, doch zu wenig Substanz, um mittelfristig als Investition zu taugen. BionTech (BNTX, XETRA) ist zum Beispiel gerade im Dauersinkflug.

Dennoch leistet die Pharmaindustrie einen wichtigen Beitrag für die Forschung, und so ist es in der Gemengelage der letzten Monate nicht verwunderlich, dass zwei Werte herausstechen, die durchaus als Tipp geeignet sind.

Cantene (CNC, NYSE) bietet Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich Krankenpflege. Auf dem US-Amerikanischen Markt werden diese zu großen Teilen aus den staatlichen Programmen Medicare und Medicaid finanziert, jedoch nicht ausschließlich. Die Erwartungen der Analysten zu Jahresbeginn wurden bis dato übertroffen, für das nächste Jahr wird mit einer weiteren leichten Steigerung und einer Fortsetzung der guten Performance gerechnet. Unser Tipp: kaufen!

Der zweite Kandidat aus dem Healthcare-Bereich ist AstraZeneca (AZN, NasdaqGS). Das Unternehmen hat sich früh aus dem CoViD-Impfgeschehen hinausgekegelt, nachdem das Impfserum weltweit schlecht in der Presse dargestellt, und schließlich in manchen Ländern verboten wurde. Dieser Ausstieg scheint dem Unternehmen mehr genutzt als geschadet zu haben. Nach einem kurzen Einbruch und einer langsamen Erholung im letzten Jahr war zum Jahresende ein ordentlicher Zuwachs zu verzeichnen, der sich auch in diesem Jahr fortgesetzt hat.

Der AZN-Kurs leuchtet besonders stark im Lichte der verschiedenen Indikatoren, mit denen wir die Papiere bewerten. Zum einen steht er am Ende einer Double-Bottom-Base-Formation. Zum anderen konnte der Kurs 98% der anderen Aktien hinter sich lassen – d.h. das IBD Composite Rating stimmt ebenso. Experten erwarten für dieses Jahr noch über 30% Earnings per Share (EPS), ein Trend, der sich 2023 wohl fortsetzen wird. Zuletzt werden Ende Juli die Quartalsergebnisse aus Q2 erwartet, weswegen ein weiterer Aufschwung wahrscheinlich ist.

Damit schließen wir die Runde für heute und wünschen reichlichen Erfolg beim kommenden Trading!

Teilen Sie diesen Beitrag:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest

Ähnliche Beiträge

Aktuelle News

en_USEnglish